Aus Anlass des 60 Jubiläums der 1. Kronberger Laienspielschar
wurden die „7 Brüder“ durch eine Spendenaktion unseres Vereins
als Geschenk an die Stadt Kronberg und alle Taunuswaldliebhaber zurückgeholt ...
Hier die Geschichte der sieben wilden Müllerbuben und ihrem Schicksal ...
nach Helmut Bode "Zwischen Main und grünen Taunusbergen"
- Verlag Waldemar Kramer (mit Genehmigung)
hier zum Anhören
- Gelesen von Nicolas Reinhardt -
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Wanderung zu den sieben Brüdern:
Koordinaten: 50°12'21.6"N 8°30'06.3"E
61476 Kronberg im Taunus
Zum Beispiel ab Waldschwimmbad Kronberg
https://www.ich-geh-wandern.de/hochtaunus-heilklimaweg-ab-waldschwimmbad-kronberg-rh3
... immer den Schildern entlang ...
Mai 2022
Wie hätte es weiter gehen können mit den 7 Brüdern?
Anlässlich des Weihnachtlichen Laternenweges
am 14.12.2025 gab es es eine wunderbare Idee :
Auf dem Weihnachtslaternenweg mit der 1. Kronberger Laienspielschar
„Haamkomme an Weihnachde“ lautete die Überschrift dieser ganz besonderen Führung durch die Kronberger Altstadt am dritten Adventssonntag.
Die Geschichte drehte sich etwas abgewandelt, um die Kronberger Sage der „Sieben Brüder.“ Die sieben Müller Buben flohen bekanntlich aus Angst vor Strafe wegen ihrer vielen Schabernacke in die Fremde. Schmerzlich wurden sie seitdem von der Mutter vermisst. Nachdem sie einen ehrbaren Zunftberuf gelernt hatten, trauten sie sich nach und nach, in der Hoffnung, Anstellung zu finden, nach Kronberg zurück. Wenn dies gelänge, nahm sich jeder vor dann auch bei der Mutter vorstellig zu werden, denn das schlechte Gewissen plagte doch gewaltig. Sie hatten ihrer Mutter nämlich nie ein Lebenszeichen geschickt.
Dass dies mit der Arbeitssuche nicht so einfach war, denn die Kronberger haben die Streiche der Müller Buben noch gut im Sinn, wurde auf diesem Rundgang mit der ersten Kronberger Laienspielschar deutlich gemacht. Ebenso wie die Brüder, die nichts von ihrer fast zeitgleichen Rückkehr wussten, zueinanderfanden.
Petra Nauheim, als Nachtwächterin bekannt, aus deren Feder die komplette Aufführung stammt, verband die Geschichte kreativ mit Reimen und Fersen und einem Sketch. Sie ließ die einzelnen Szenen vor den frühe in der Altstadt ansässigen Zunftbetrieben spielen. Es ist im Original nur noch die Schmiede Scheller in Betrieb.
Begonnen wurde die Führung im Hof der Dingeldein Kulturscheune. Mit dem eingedeutschten Kärtner Lied „Zünd ein Licht für Dich an“ brachte der Chor mit nach und nach angehenden Kerzen eine zauberschöne Stimmung in den Hof. Fast gestört wurde das Idyll durch einen jungen Mann der bei Frl. Elsbeth Dingeldein (Isabelle Böddinghaus) als Schreiner eine Arbeit finden wollte. Dieser wurde trotz guter Argumente vom Hof gejagt.
Die Nachtwächterinnen Annette Reinhardt und Petra Nauheim führten die rund 95 Gäste von Szene zu Szene und leiteten die Übergänge sprachlich in Reimen an.
Durch den Recepturhof ging es weiter als der Schreinergeselle, gespielt von Carola Rüegg des Wegs entlangkam und den Schmiedemeister Matze Scheller mit seinem fluchenden Gesellen, Andrea Mathes schimpfen hörte. War dieser doch unfähig ein Hufeisen zu schmieden. Der Schreiner erkannte seinen Bruder sofort und sogleich erklang vom Chor passend das Weihnachtshalleluja nach Lennard Cohen.
Als beide Brüder nun gemeinsam Richtung Streitkirche weiterziehen wollten, um ihr Wiedersehen zu feiern, erklang ein merkwürdiges Gerede von den Arkaden. Ein verschrobener Mann ging umher und hing lauthals seinen Gedanken nach. Er sagte zudem ein Gedicht auf welches die beiden sofort erkannten, hatte es ihnen doch die Mutter gelehrt. Und richtig der dritte Bruder, Panja Göttling war auch wieder in Kronberg und war ein Philosoph geworden. Welch Freude!
Plötzlich hörten sie wie ein Metzgergeselle, Claudia Höhn, Flaaschworscht feilbot und sogleich erkannten die drei ihren vierten Bruder und futterten erst Mal die leckere Wurst, die wie „dehaam“ schmeckte und gingen weiter Richtung Schirnbrunnen.
Angekommen auf der Schirn erzählt der Philosoph von einem Brauch, den er in seiner Zeit in Polen erlebte, wonach an Weihnachten am Tisch immer ein Platz mehr gedeckt ist, falls jemand zufällig vorbeikommt. Pantomimisch wurde dieser Brauch rund um eine Gesellschaft am Weihnachtsbaum, u.a. von Heike Limberger, Wolfgang Schmitt-Gauer, Nicolas Reinhardt und Roswitha Großkopf dargestellt und danach sprachlich mit Teilen aus dem Kurzsketch „Erna, der Baum nadelt“, verwoben.
Nun roch Bruder Hannes plötzlich leckersten Plätzchenduft und die vier Brüder suchten nach Weihnachtsbäckerei am Fritz-Best-Platz. Nach Wurst muss was Süßes her. In der Backstube sahen sie den strengen Bäckermeister, Klaus Pfeiffer mit Kindern Lebkuchen backen und mittendrin Bruder Nummer fünf, Bäckergeselle Birgit Ritschel. Als die Brüder sich gegenseitig erkannten war die Freude groß. Diese musste geteilt werden und so bekamen die Gäste auch Plätzchen von Bäckersgattin Margot Pfeifer.
Dann begann der gemeinsame Gesang mit den Gästen „In der Weihnachtsbäckerei“
Dann gingen die fünf Brüder weiter zum Burkhardtsturm an dem der Kürschnergeselle, gespielt von Bianca Illner mit einer Passantin, Irmgard Bettenbühl, stritt. Klar so streiten konnte nur ihr sechster Bruder. Wieder war die Wiedersehensfreude groß. Ganz stimmungsvoll war der Gesang des Chores auf der Treppe zu „Silber und Gold“ von Rolf Zuckowski. Plötzlich flog ein Schuh um die Ecke. Der siebte Bruder, Christiane Zubrod wurde von ihrem Schuhmachermeister Robert Philippi, vor dem ehemaligen Schuster Kraft, angelernt. Als die anderen sechs Brüder ihren jüngsten erkannten, waren alle glücklich und froh und beschlossen, zugleich zu ihrer Mutter nach Hause zu gehen und sie zu überraschen.
Mutter Müller, Elvira Sittinger schmückte in ihrem Haus (Posthaus) gerade den Baum, als alle Brüder eintrafen. Sie konnte es nicht fassen. Ihre Buben waren alle aus der Fremde zurück und sahen gut und gesund aus. Jeder hatte ein Geschenk für sie dabei, und es gab viele Freuden- und Glückstränen.
Die Nachtwächterrinnen Petra Nauheim und Annette Reinhardt gestalteten textlich den Schluss und der Chor sang noch „Das Lied der Glocken“ und „Oh, du Fröhliche“ und „Stille Nacht“ mit gemeinsam mit den Gästen, bevor sich alle bei Punsch und Suppe stärken konnten. Wie die Jahre davor waren Christina und Claudius Jeß vom Post die Gastgeber... diesmal wohl zum letzten Mal, da das Ehepaar das Posthaus nicht weiterführen werden kann.





